Rebecca stellt vor / Sabrina meckert

Samstag, 31. Juli 2010 17:55 Eingestellt von Manili
Vorstellungsrunde

Hallo ihr lieben!!

Ich habe mir gedacht, heute schreibe ich mal ein bisschen über die Menschen, die wir bis jetzt so getroffen haben. Einmal ist da John, ein Amerikaner, der hier auf seine Freundin wartet, die bald aus den USA nachkommt und deswegen ständig vor dem Rechner sitzt und nach Wohnungen sucht. An unserem ersten Tag ist er mit uns am Hafen gewesen und hat uns ein bisschen in der Innenstadt herumgeführt. Ihn sehen wir nur, wenn wir im Haupthaus sind (ok wir sind dort ziemlich oft).

Außerdem gibt es noch Naftali, ein Namibier (?), der eigentlich immer bekifft oder betrunken herumläuft und dann alles und jeden cool findet. Er arbeitet hier wohl als Übersetzer. Jedenfalls gibt es schon einige witzige Geschichten, er vergisst zum Beispiel ständig sein Handy im Wohnzimmer, ist dann die ganze Nacht unterwegs, und morgens um sechs klingelt sein ´Wecker so laut, dass wir alle davon aufwachen. Letztens habe ich es einfach ausgeschaltet, auch wenn ich nicht gerne an fremde Handys gehe, Mavis hat mir heute früh auch erzählt, dass sie mal hier ins Haus kam und auf dem Tisch lag ein Handy, ein Geldbeutel und ein Schlüssel, am Boden ein Bündel Geldscheine. Sie hat sich erst nicht getraut in die Zimmer zu gehen und nachzuschauen, wem das gehört, sie hatte Angst, da läge eine Leiche in einem der Zimmer. Als sie in Naftalis Zimmer kam lag er da schlafend, es waren seine Sachen, er hatte sie nur vergessen… Apropos vergessen, er musste gestern hier ausziehen (Zimmerverteilungschaos) und hier steht immer noch eine Tasche von ihm herum…

Mavis ist, wie schon erwähnt unsere Hausfee, sie arbeitet hier im Wesley Haus und wir sehen sie immer nach der Arbeit, wenn wir zum Mittagessen heimkommen und trinken mit ihr Tee. Sie ist total nett, dank ihr dürfen wir jetzt auch in diesem Haus bleiben. Eigentlich hätten wir umziehen müssen, weil die Ärzte ohne Grenzen das ganze Haus gemietet haben. Ist schon ein ziemliches Chaos, wie hier die Zimmer aufgeteilt werden. Naftali ist schon seit der WM hier und musste schon ein paar Mal umziehen, in dieser Woche allein zwei Mal!

Alex: ein Amerikaner, der mit uns im Haus, und zuletzt mit uns im Zimmer gewohnt hat (warum er heute ausziehen musste wird euch Sabrina gleich erzählen). Er ist auch den ganzen Tag am arbeiten und wir sehen ihn immer nur abends, beim Pool spielen.

Nyasha. Er arbeitet im Haupthaus und ist wirklich immer eine große Hilfe. Er kommt aus Simbabwe. Er war letztens Haikäfigtauchen, und hat uns das Video dazu gezeigt.. sobald sich das Wetter bessert (es ist momentan sehr windig) werde ich das auch machen! So viel mehr gibt es über ihn nicht zu erzählen, wir sehen ihn zwar oft, aber dann ist er ja bei der Arbeit.

Keith. Das ist eine Geschichte für sich. Keith hat zwei Tage in unserem Zimmer gewohnt, kommt aus Johannesburg und hat hier eine Fortbildung gemacht. Am ersten Abend schien er sehr geschockt, dass er mit zwei Frauen in einem Zimmer schlafen musste. Da kam er uns noch etwas komisch vor. Der zweite Tag war der Donnerstag, und donnerstags ist im Green ELephant „all you can eat pizza“. Also haben wir ihn nach der Arbeit überredet mitzukommen. So fing unser Gespräch an, und es dauerte bestimmt fünf Stunden. Er wollte alles wissen, über Deutschland, was wir studieren, warum, seit wann, wie sich hochdeutsch verglichen mit bayerisch anhört, wie die „deutschen“ denn so sind, wie wir Afrika finden und so weiter… Er hat auch viel von sich erzählt, und fand alles ganz spannend. So viele Fragen habe ich noch nie beantwortet, beim Pizza-Abend kam noch ein Amerikaner dazu, der vorher in Madagaskar studiert hat. Den restlichen Abend wurde nur über Sprachen geredet. Jedenfalls meinte Keith, er hätte jetzt Lust nach Deutschland zu fahren (dachte aber München sei unsere Hauptstadt).

Shingi: Arbeitet auch im Green Elephant an der Bar, er kommt auch aus Simbabwe und hat mir letztens sehr geholfen. In meiner Gruppe (in der Schule) ist auch ein Junge aus Simbabwe, der nicht viel Englisch versteht und auch wenig spricht. Seine Muttersprache spricht dort keiner. Also hat Shingi mir ein paar Sätze in Ndebele aufgeschrieben, und Brandon hat sie tatsächlich verstanden! Ich dachte echt, ich fall vom Stuhl, er hat mir auch geantwortet, aber das habe ich wiederum nicht verstanden. Ich glaube er sagte es geht ihm, gut^^

Marcelle. Meine Gruppenleiterin. Und sie ist echt ein Engel! Immer gut gelaunt, wir verstehen uns super. Letztes Wochenende hat sie uns auf ein Braai eingeladen, das hat ja dann leider nicht geklappt, aber wir holen das nach, wenn das Wetter besser wird. Gestern habe ich auch erfahren, dass sie gerne klassische Musik hört. Wonderful! Jedenfalls haben wir immer was zu lachen.

Die vier Elektriker. Zwei von ihnen sind schon vor einer Woche hier ins Haus gezogen, und sind nicht sehr gesprächig. Irgendwie komisch die zwei, aber zum Glück müssen sie den ganzen Tag arbeiten, und zum Essen gehen sie immer in ihr Zimmer. Die anderen beiden, Hendrik und „der Schüchterne“ (wir haben beim sich-Vorstellen seinen Namen nicht verstanden) wohnen seit vorgestern hier, sie waren zwar erst etwas reserviert, aber ich glaube das gibt sich gerade etwas, heute haben die beiden jedenfalls schon mehr mit uns gesprochen.

Das war es größtenteils, ich weiß, fast nur Männer, aber irgendwie wohnen hier auch keine Frauen außer uns, momentan jedenfalls. Es gibt noch ein paar Leute, die im Haupthaus wohnen, aber die sind ja meistens nur ein paar Tage da und wir haben nicht so viel Kontakt zu ihnen. Heute wollte ich eigentlich Tauchen gehen, alles ist gepackt, da bekomme ich um 6 Uhr eine SMS – fällt aus, der Wind ist zu stark. Schade, aber heute ist echt kein guter Tag zum Tauchen, der Wind weht sehr heftig und es ist bewölkt. Wir warten eigentlich die ganze Zeit nur darauf, dass es anfängt zu regnen! Nächste Woche versuche ich es nochmal, und berichte!

So. Ich dachte mir es ist vielleicht ganz interessant für euch, wenn ihr mal ein bisschen über die Menschen, mit denen wir so zu tun haben, erfahrt, dann wisst ihr jetzt, wen wir meinen, wenn wir Namen verwenden.
Ich hoffe es geht euch allen gut, viele Grüße,
Rebi
P/S die Rubrik „das sind wir“ wurde bearbeitet!
Danke für eure Kommentare, Isa und Elke hat mich soo gefreut von euch zu lesen! Geht’s euch gut?
Ursi, kann ich dich abends mal anrufen? Habt ihr schon was für eure Reise geplant?
Und schließlich wünsche ich allen Nürnbergern viel Spaß beim Bardentreffen!!! Jedenfalls denjenigen, die hingehen.






Achtung: Rumgemeckere!!

Hallo ihr lieben,

dann will ich auch mal wieder was schreiben. Sorry, dass wir uns in den letzten Tagen nicht so viel gemeldet haben, aber da hier gerade so viele Menschen ein- und ausziehen und die Arbeit anstrengend ist schaffe ich es noch nicht einmal mein Tagebuch zu schreiben.

Von den Menschen die wir hier treffen hat euch Rebecca ja schon viel erzählt.

Von meiner Seite aus kann ich da noch Hadjera hinzufügen. Sie ist die Lehrerin von der Klasse in der ich arbeite. Hadjera arbeitet schon seit 15Jahren in der Cape Mental Health Society und ist eigentlich ganz nett… Nun ja… Ganz nett ist auch der kleine Bruder von Scheiße.
Das klingt zwar fies und gemein, aber ich kann nicht viel positives über sie sagen, das einzig positive ist, dass sie mich immer sehr nett nach meinem Befinden fragt und sich auch sonst für mein Leben interessiert (Ob ich verheiratet bin, ob ich meine Mama vermisse usw.).
Arbeitstechnisch bin ich nicht ganz zufrieden. Sie hat ein ziemlich lautes Organ und ist eher ruppig… Ich bin doch eher ruhig und zuvorkommend zu den Kiddies. Wirklich viel beschäftigen tut sie sich auch nicht mit den Kindern. Stattdessen quatscht sie mit der anderen Lehrerin oder raucht. Der Gipfel war aber, dass ich am Freitag zur Arbeit kam und Marcelle zu mir meinte, dass ich alleine sei. Weil ich verwundert wirkte fragte sie mich ob Hadjera mir davon nichts gesagt hat, da sie sich auch für Montag frei genommen hat. Ich wusste von nichts und war dementsprechend ziemlich unvorbereitet. Ich finde es nicht schlimm die Klasse (also 11 Kinder, davon der Großteil im Rollstuhl) alleine zu führen, nur hätte ich es wirklich gerne vorher gewusst und ich finde es ist eine Unart mir das nicht mitzuteilen.
So genug über Hadjera gemeckert, außerhalb der Arbeit würde ich bestimmt gut mit ihr auskommen, aber als Teamkonstellation finde ich es schwierig… Nunja, es ist ja nichts für die Ewigkeit!

Weil das Meckern aber so schön ist möchte ich gleich damit weitermachen!!

Ich bin so sauer!! Auf wen? Alex unseren ehemaligen Zimmergenossen. Er hatte vorgestern Geburtstag, ist süße 19 Jahre alt geworden und hat an dem Tag schon ordentlich gebechert und weil sein Kumpel gestern Geburtstag hatte auch gestern! Er kam so spät nach Hause, dass es schon wieder früh war. Alles noch nicht schlimm, weil ich ziemlich fest schlafe.

Irgendwann klingelte es morgens an der Tür, Alex hat die Tür schlaftrunken geöffnet und somit einen Fremden ins Haus gelassen. Anstatt sich um diesen Typen zu kümmern legte er sich wieder in sein Bett und war auch sofort wieder eingeschlafen.
Rebecca saß in der Küche und hat von allem kaum etwas mitbekommen. Sie dachte ein Arbeitskollege holt die 4 Elektriker zur Arbeit ab.
Wie auch immer lag mein Handy angeschaltet neben meinem Notebook (welches ich zum Glück ans Bett angekettet hatte) auf dem Koffer, der als ‚Nachtschrank‘ vor meinem Bett steht. Ich hab noch gehört, dass jemand im Zimmer ist, die Augen aber nicht geöffnet, schließlich ist Wochenende und ich kann ausschlafen und in einem 5-Bett Zimmer kommt es schonmal vor, dass sich jemand im Zimmer bewegt.

Als ich dann ausgeschlafen hatte ist mir aufgefallen, dass mein Handy nicht mehr da ist. Da ich Alex nicht wecken wollte (ich wusste ja noch nicht, dass er einen Fremden reingelassen hatte) habe ich ganz leise alle meine Sachen gurchgekramt – NICHTS. Mein Handy war weg. Auch Rebecca konnte mir nicht Sagen wo ich mein Handy gelassen hatte. Dann hat sie meine Nummer gewählt, doch das Handy war aus.
Das war der Punkt an dem ich wusste, dass mein Handy geklaut wurde. Mein Handy hatte noch genug Akku und definitiv habe ich es nicht ausgeschaltet.

Da ich nun auch wusste, dass dieser Typ im Haus war habe ich keine Rücksicht mehr auf Alex genommen. Nochmals habe ich mit Rebecca alle meine Sachen durchgekramt. Gefunden haben wir nichts. Alex beschwerte sich darüber, dass ich nicht so hysterisch sein soll (ich finde ich war erstaunlich ruhig), dass ich mein Telefon bestimmt nur verlegt habe, weil der Typ total nett war und dass ich ihn jetzt schlafen lassen solle.
Mavis hatte derweil schon im Mainhouse angerufen und die wiederum haben den Security Service benachrichtigt. Kurz bevor der Security Service eingetroffen ist stellte auch Alex fest, dass sein I-Pod-Touch nicht mehr da war. Super, nicht nur mir wurde etwas geklaut… Er tat aber so als sei dass nicht so schlimm, die Kopfhörer haben ohnehin nicht mehr richtig funktioniert.
Wie auch immer, der Security Service kam, stellte fest, dass Alex äußerst dumm ist weil er der Typen rein gelassen hatte, nahm den Fall auf und fuhr dann wieder.

Ändern ließ sich jetzt eh nichts mehr, so beschlossen Rebecca und ich zur Biscuit Mall zu fahren (einem Mark der jeden Samstagmorgen ist) um dort zu frühstücken und danach zum Handyladen zu fahren um mir ein neues Handy zu kaufen.

Jetzt habe ich wieder ein neues Handy. Ein Nokia 1662. Alles was gut an dem Hand ist ist, dass es billig war, dass man darauf Sudoku spielen kann und dass es ne Taschenlampe besitzt… Ansonsten finde ich das Ding doof. Ich kann als Sprachen nur Englisch, Afrikaans, Zulu, Xhosa und Sesotho einstellen. Dementsprechend kann ich deutsche SMS jetzt nur noch ohne T9 schreiben was nervt.

Als wir vom Handykauf zurück kamen mussten wir feststellen, dass Alex nicht mehr in unserem Zimmer wohnt. Er musste zurück ins Mainhouse ziehen. Die Angestellten des Green Elephant waren auch ziemlich genervt weil Alex einfach einen Fremden reingelassen hatte.
Als Abschiedsgeschenk hat er uns eine ganze Spüle voller Dreckgeschirr hinterlassen. Danke Alex!

Um nicht nur negatives zu schreiben: Ich bin froh, dass mir bloß mein Handy geklaut wurde. Unser Autoschlüssel lag nämlich auch offen auf dem Sidebord. Es ist zwar schade um meine ganzen Kontakte, Fotos, Klingeltöne etc., aber es hätte auch schlimme kommen können.

Ich hoffe es geht euch allen gut!
Ich vermisse euch!

Fühlt euch gedrückt,
eure Sabriba

4 Response to "Rebecca stellt vor / Sabrina meckert"

  1. Ursi Says:

    Hallo Puh :)
    also wegen Telefonieren, klar kannst du abends anrufen. Am besten ist es du schreibst mir hier einfach wann du anrufen magst und dann bin ich da auch daheim, sitze vor dem Telefon und warte *G*
    Rießenknutsch! freu mich :)

  2. Anonym Says:

    Manomon. Da habt ihr dann ja schon so einiges erlebt!
    Ich hoffe, dass es euch sonst gut geht!
    Viele Grüße
    Roman

  3. Krischii Says:

    Hallo Sabrina....

    Ich hab gerade ein bisschen Zeit und Mums leppi ist gerade frei. meiner ist ja gerade in Reparatur.
    Das mit deinem Handy ist ja echt bescheiden. aber hey. dein Laptop ist noch da.

    Ich Freu mich das es dir gut geht.


    Ich soll dich ganz lieb von jemanden Grüßen.
    Hihi denk mal an deine Schulzeit. Sie hatte immer schiefe Haare und immer nur einen Ohrring.
    Weißt du wen ich meine?
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    RICHTIG Frau Böker =)

    Die War heute bzw mittlerweile gestern Kaffee trinken bei uns. Also im Restaurant.^^
    Ich hab ihr erzählt das es schwierig ist dich zu grüßen da du ja gerade in Afrika bist. Als ich das sagte war sie total verwundert. Und fragte was du da machst. Habe ihr alles erzählt und sie ist total Interessiert. Sie würde es begrüßen wenn du sie mal in der Schule besuchen kommst und berichtest wie es war.

    Sie ist sehr stolz auf dich!



    Ich möchte mich nun verabschieden. Muss in mein Bettchen. Wünsche dir weiterhin viel Spaß.

    Kussi deine Schwester

  4. RebiMama Says:

    Hallo Rebi,
    Gelinde und ich sitzen gerade am Tisch mit Oma und OPA in Ursensollen, ich hab den laptop dabei und sie sind begeistert von euren Erzählungen. "I kaan des niard", sagt die Oma (hatte ihr den laptop hingeschoben zum Schreiben)
    Also hier die Oma: Wir freuen uns, dass es Dir gut geht. Wir haben nur eine große Sorge..das Tauchen..!!Der Hai ist der Problembär!!!Schön, dass Du Dich so gut eingelebt hast, Deine Erzählungen sind so spannend und lebhaft, man fühlt sich instinkilibiv (Ursensollen-slang) hinein-verstetzt. Gib auf Deine Sachen Acht, denk an den Opa in Barcelona!(Oder an die Oma, die von der Welle überrascht worden ist, aber das ist Dir ja schon passiert.
    Opa Zitat:"Rebi ich stand 1998 an den gleichen Stelle wie Du!"
    Edwin Zitat: "Geh nicht zum Hai, schau Dir die Wale an."
    Gerlinde Zitat: "Komm gesund wieder, inklusive alle Körperteile!"
    Mama: Hab Dich lieb und Bussi

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